Droht der militärische Einsatz gegen Irak?
IPPNW fordert von Kofi Annan und deutscher Regierung, Irak-Konflikt mit diplomatischen Mitteln zu lösen. Putin-Vorschläge bieten sich an.
Frankfurt und Berlin, den 9. Januar 2002: Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) warnen vor einem drohenden Krieg gegen den Irak im Rahmen des Anti-Terror-Einsatzes. "Ein Krieg mit weiteren massiven Zerstörungen und Tötungen würde die unterversorgte Zivilbevölkerung in dem Land über alle Maßen treffen", warnt das IPPNW-Ehrenvorstandsmitglied Professor Ulrich Gottstein aus Frankfurt. Professor Gottstein ist Kenner der humanitären und medizinischen Lage im Irak aus erster Hand. Erst vor wenigen Wochen ist er von einem Besuch des Landes zurückgekehrt.
In Briefen an UN-Generalsekretär Kofi Annan, Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer fordert Professor Gottstein die Aufnahme diplomatischer Lösungsvorschläge. Sein Appell an die deutschen Adressaten endet mit dem Hinweis: "... unsere amerikanischen Alliierten dringend aufzufordern, sich für Verhandlungen zwischen dem UN-Generalsekretär Kofi Annan, dem UN-Sicherheitsrat und der irakischen Regierung einzusetzen. Bitte unterstützen Sie den Vorschlag von Präsident Putin von Mitte letzten Monats, dem zufolge dem Irak zugesichert wird, dass nach Wiedereinreiseerlaubnis der Inspektoren 60 Tage später die Sanktionen aufgehoben werden."
Gerade Deutschland könne aufgrund seines guten Rufes in Baghdad eine zentrale Rolle in der diplomatischen Lösung des seit zehn Jahren bestehenden Konfliktes spielen.
Hinweis:
Auf der öffentlichen Veranstaltung "Mut zum Frieden" aus Anlass des 75. Geburtstages von Professor Gottstein wird Hans-C. Graf Sponeck,
UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Irak a.D.,
zur Frage der Sanktionspolitik gegen den Irak referieren.
19. Januar 2002, 15 bis 18 Uhr
Dominikaner Kloster, Kurt-Schumacher-Straße 23, Frankfurt am Main.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Jens-Peter Steffen, Tel 030 / 693 02 44