Irak-Sanktionen nicht länger beachten!
Anläßlich des zehnten Jahrestages des Kriegsendes und der neu entflammten Debatte um die Sanktionen gegen den Irak weisen zahlreiche Vertreter aus Wissenschaft und Politik die Bundesregierung auf die verheerenden Auswirkungen des bis heute andauernden Wirtschaftsembargos hin. Mehr als eine Million Menschen ließen im Irak nach Angaben von UN-Organisationen wie das Kinderhilfswerk UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation WHO als Blockadeopfer in den letzten zehn Jahren ihr Leben, darunter mehr als 500.000 Kinder unter fünf Jahren.
Zur Verteidigung der Sanktionen werden häufig die Menschenrechtssituation im Irak und die Gefahr einer erneuten Aufrüstung des Irak angeführt. Doch Sanktionen mit so gravierenden Folgen für das Leben und die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung sind mit keinen politischen oder sonstigen Zielen zu rechtfertigen. Sie verstoßen gegen fundamentale Menschenrechte und eine Vielzahl völkerrechtlich verbindlicher Konventionen.
In einem heute veröffentlichten Aufruf fordert eine Initiative von Friedens- und Menschenrechtsgruppen die Bundesregierung auf, die Sanktionen gegen den Irak nicht länger zu beachten.
Die u.a. von den Völkerrechtlern Prof. Norman Paech (Hamburg), Prof. Werner Ruf (Kassel) und Prof. Hans Köchler (Innsbruck), dem früheren UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Irak, Hans-C. von Sponeck, dem IPPNW-Vertreter Prof. Dr. med. Ulrich Gottstein, dem Sprecher des Bundesausschuß Friedensratschlag, Dr. Peter Strutynski und dem Redakteur von Ossietzky, Eckart Spoo getragene Initiative wendet sich in erster Linie an die Abgeordneten des Bundestags, aber auch an Kirchen und Gewerkschaften.
Örtliche Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen können die Initiative z.B. durch Gespräche mit ihren Abgeordneten unterstützen und den Forderungen mit Unterschriften Nachdruck verleihen.
Vollständiger Aufruf: als HTML als PDF-Datei , sowie eine völkerrechtliche Begründung:
Kontakt: Friedensladen im EWZ Karlstor 1
69115 Heidelberg
Tel: 06221/978927 Fax: 06221/168995, E-Mail: joachim.guilliard@t-online.de